Auf einer Pressekonferenz im Münchener Presseclub wurde die Literaturstiftung Bayern erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Auf Initiative von RegionalKonzept GmbH, Fürth, errichtete der Arbeitskreis für gemeinsame Kulturarbeit bayerischer Städte e.V., in dem 50 bayerische Städte und Gemeinden vertreten sind, die erste regionale Stiftung für Literatur und Autoren in Bayern. Regionalität definiert dabei nur den räumlichen Handlungsradius; er definiert nicht literarische Inhalte oder die Autoren. Die Stiftung wurde als Treuhandstiftung in Verwaltung der DT Deutsche Stiftungstreuhand AG, Fürth, gegründet. Gabriel Engert, Vorsitzender des Stiftungsrats der Literaturstiftung Bayern, zur Gründungsidee: „Die Literaturstiftung Bayern wird ein Dach für die Literatur in Bayern sein. Es ruht auf der Kulturarbeit der Städte, die mit vielfältigen Veranstaltungen in Bibliotheken, bei städtischen und regionalen Literaturtagen, mit Lesefesten und Literaturpreisen, in literarische Gesellschaften und mittels Ausstellungen und Museen einen wichtigen Beitrag zur Förderung von Literatur auf kommunaler Ebene leisten. Dort verankert sind die Aktivitäten der Buchhandlungen und Verlage, die Aktivitäten vieler freier Kulturschaffender. Vor allem aber sind es die Schriftstellerinnen und Schriftsteller selbst, die dort leben und Spuren hinterlassen. Unser Stiftungsvorhaben will all diese Initiativen kräftigen, fördern, unterstützen und vernetzen, um Intensität und Wirkung zu steigern. Unser Stiftungsprojekt ist langfristig und auf dauerhafte Ergebnisse angelegt.“
Die Ziele: Kooperationsprojekte an Schulen, in Jugendeinrichtungen und Kindertagesstätten sollen die Begeisterung für Literatur und die Kompetenz des Lesens schon früh entwickeln. (Junge) Autoren sind dafür gute Botschafter. Bayernweit vernetzte Literaturveranstaltungen sollen inhaltlich und organisatorisch gefördert und unterstützt werden. Ein Reisestipendium ist geplant, das jungen Autoren und Autorinnen beim Aufbau der notwendigen Beziehungen für den Schriftstellerberuf helfen soll. Übersetzungsförderung soll vor allem in Bayern lebenden Autorinnen und Autoren zugute kommen – ganz gleich, ob es sich um deren Übersetzertätigkeit handelt oder um die Vermittlung ihrer Stoffe im Ausland. Regelmäßige Tagungen intensivieren den fachlichen Austausch und die Qualifikation der Literaturvermittler. „Kampagnen“ für das Lesen und Schreiben werden die öffentliche Aufmerksamkeit und Wertschätzung für Literatur in der Öffentlichkeit stärken und vermitteln, wie wichtig Literatur für das zivilisierte Zusammenleben der Gesellschaft ist.
Partner und Projekte: Wichtig bei dieser auf Öffentlichkeit und Breitenwirkung hin angelegten Stiftungsarbeit sind potente Partner. Dass Bayern 2 als Kulturpartner die Arbeit der Literaturstiftung Bayern unterstützen wird, sagt Wolfgang Aigner, Programmbereichsleiter Bayern 2, verbindlich zu. Auch die Leipziger Buchmesse wird der Literaturstiftung Bayern „eine Plattform bieten“, verspricht Heike Fischer, Pressesprecherin der Leipziger Buchmesse, die eng verbundenist mit dem großen Lesefest „Leipzig liest“. Entsprechend soll ein Austausch über „Regionale Literaturförderung“ in Leipzig und Ingolstadt stattfinden. Auch die Bayerischen Sparkassenstiftung, München ist im Boot: „Seit über zehn Jahren fördern wir Literatur in Bayern. Wir verstehen unsere Unterstützung als konsequente Fortsetzung dieser engagierten Förderung regionaler Kultur“, sagt Dr. Ingo Krüger, Geschäftsführer. Ganz bewusst übernehmen die Bayerischen Sparkassen so Verantwortung für die gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung in den Regionen. Mit Stiftungsmitteln in Höhe von 50.000 € dürfte der Grundstock für das geplante Festival LITERATURupdate gelegt sein, das 2010 im Rahmen der gemeinsamen Kulturarbeit der bayerischen Städte stattfinden wird. Die Sparkassen sind mit einer eigenen Reihe beteiligt, als „Partner junger Literatur“. Die Literaturstiftung Bayern bietet den Literatureinrichtungen in Bayern eine Partnerschaft an. Gegenseitige Verlinkung im Internet und wechselseitiger Informationsaustausch sind dann eine Selbstverständlichkeit. Die Partnerschaft eingegangen sind bisher das Fleißer-Haus Ingolstadt, die Marieluise-Fleißer-Gesellschaft Ingolstadt, die Rückert Gesellschaft e.V. Schweinfurt, die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur Volkach, die Märchen-Stiftung Walter Kahn Volkach und die Weidener Literaturtage. Für weitere Partner ist die Stiftung offen. Die Literaturstiftung Bayern versteht sich zugleich als Plattform für Förderer der Literatur, die unter ihrem Dach eigene Namensstiftungen errichten können, um auch zweckgebunden konkrete Projekte fördern zu können. Kontakt: Dr. Christine Fuchs Literaturstiftung Bayern, Hohe-Schul-Str.4,
85049 Ingolstadt, Tel. 0841-305 1868, info@literaturstiftung.de, www.literaturstiftung.de