Die gemeinnützige Stiftung „Sonne für Deutschland“, initiiert durch RegionalKonzept GmbH aus Fürth, bietet Kommunen an, Projekte zur Nutzung erneuerbarer Energien zu finanzieren und zu errichten. So werden Photovoltaik-Anlagen auf Dach- und Freiflächen der Kommunen oder von privaten Eigentümern installiert. Die Stiftung schüttet alle Überschüsse, also die erwirtschaftete Einspeisevergütung abzüglich der Finanzierungs- und Betriebskosten, zugunsten des Gemeinwohls nach den Vorgaben der Kommune aus.
Als erste Kommune hat die Stadt Fürth der Stiftung „Sonne für Deutschland“ die Errichtung von Photovoltaikanlagen mit einem Investitionsvolumen von gerundet 1,5 Millionen Euro übergeben. In einer Zeit sinkender kommunaler Einnahmen bietet das Konzept die Möglichkeit, Investitionen in erneuerbare Energien fortzusetzen, ohne den kommunalen Vermögenshaushalt zu belasten. Gleichzeitig bleiben die Bürgerinnen und Bürger Nutznießer aller erwirtschafteten Überschüsse, die von der Stiftung an die Stadt Fürth zur Verwendung im Rahmen ihrer Satzungszwecke ausgeschüttet werden. Mittlerweile wurde entlang der Würzburger Straße (Bundesstraße 8) eine rund 200 Meter lange PV-Wand mit einer Leistung von 106 kWp sowie im Innenbereich des angrenzenden Anschlusskreisels eine Freiflächenanlage mit 306 kWp errichtet. Zwei Dachanlagen auf Schulgebäuden mit insgesamt 70 kWp runden das erste Engagement der Stiftung „Sonne für Fürth“ ab.
Das Stiftungskonzept: Unter dem Dach der Stiftung „Sonne für Deutschland“ wurde die Stiftung „Sonne für Fürth“ durch eine symbolische Erstdotation errichtet. Die Dach- und Freiflächen überließ die Stadt Fürth der Stiftung „Sonne für Fürth“ mit einem langfristigen Nutzungsüberlassungsvertrag. Über ein Darlehen der Sparkasse finanzierte die Stiftung „Sonne für Fürth“ die Errichtung der PV-Anlagen. Die kaufmännische Abwicklung sowie die Beauftragung und Kontrolle der bauausführenden Solarfirmen gewährleistet RegionalKonzept GmbH in Kooperation mit erfahrenen Fachleuten. Nach Fertigstellung wird die Betriebsführung durch regionale Akteure, wie beispielsweise die Stadtwerke oder einen kommunalen Eigenbetrieb übernommen, oder aber auch durch RegionalKonzept GmbH – wie bei uns in Fürth. Erfahrungsgemäß betragen die Überschüsse, die die steuerlich begünstigte, gemeinnützige Stiftung erwirtschaftet, das vier- bis sechsfache einer möglichen Dachmiete. Somit ist die Stiftungslösung für die Stadt bedeutend wirtschaftlicher als die Vermietung kommunaler Dach- und Freiflächen an private Investoren. Selbst im Vergleich mit der Variante der Eigenrealisierung bietet sie wirtschaftliche Vorteile. Diesen Aspekt, halten wir auch für die Realisierung zukünftiger Projekte über die Stiftung „Sonne für Fürth“ für entscheidend.
Einbeziehung privater Dach- und Freiflächen: Die Stiftung „Sonne für Deutschland“ beschränkt sich jedoch nicht nur auf kommunale Dach- und Freiflächen. Landwirte erzielen bei einer Verpachtung von Ackerflächen an die Stiftung nicht nur Pachteinnahmen. Sie tragen gleichzeitig dazu bei, das Gemeinwohl in der Region durch die Ausschüttung der erwirtschafteten Überschüsse zu fördern. Bei größeren Anlagen, beispielsweise drei Hektar, sind höhere fünfstellige Überschüsse pro Jahr die Regel. Die Diskussion um das Für und Wider von Freiflächenanlagen wird versachlicht, da alle Bürgerinnen und Bürger einen Nutzen aus den Anlagen ziehen. Im Stadtgebiet Fürth haben allerdings insbesondere Dachflächen von Firmengebäuden ein Potenzial für die „Solarstadt“ Fürth. Unternehmer können so über die Stiftungslösung ihr soziales Engagement ausbauen, indem sie die Dachflächen ihrer Firmengebäude der Stiftung „Sonne für Fürth“ zur Verfügung stellen.
Bürgerbeteiligung und Drittstiftungen: Die Wertschöpfung aus den Projekten im Bereich der Erneuerbaren Energien in der Region zu halten, ist das zentrale Merkmal der Stiftungskonzeption. Dies betrifft nicht nur die Einbeziehung der in der Region ansässigen Solarfirmen in die Realisierung der Projekte. Auch können bestehende Stiftungen in Form eines anteilig am Gewinn beteiligten Darlehens nachhaltig in die Stiftung „Sonne für Fürth“ investieren. Außerdem ist eine Beteiligung von Bürgern möglich. Der Stiftung kann beispielsweise über die Ausgabe von verzinslichen Wertpapieren über Banken vor Ort Bürgerkapital zur Verfügung gestellt werden. Ohne die üblichen unternehmerischen Risiken erhalten Bürger eine attraktive Verzinsung bei gesicherter Kapitalrückführung. Das ist auch mit kleinen Beträgen möglich und die Dauer der Kapitalbindung kann bedeutend kürzer ausfallen als bei sonstigen Beteiligungsmodellen an erneuerbaren Energien.
Perspektive Windkraft und Bioenergie: Das Stiftungskonzept bietet sich darüber hinaus dazu an, neben PV-Anlagen auch Windkraft- und Bioenergie-Projekte zu Gunsten des Gemeinwohls vor Ort zu realisieren – eine Möglichkeit, wie sie bei uns vor Ort insbesondere im Landkreis Fürth diskutiert wird.
Fazit: Die Stiftung „Sonne für Deutschland“ bietet eine Win-Win-Lösung für alle Beteiligten und kann dazu beitragen, die Diskussion um das Für und Wider der öffentlichen Förderung der erneuerbaren Energien zu entschärfen. Sie bietet für die jeweilige Region eine Lösung, die den wirtschaftlichen Nutzen der erneuerbaren Energien mit den ökologischen Herausforderungen und den Interessen des Gemeinwohls vor Ort verbindet.